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Eine Erfolgsgeschichte: Nach 17 Jahren kam die Periode von alleine wieder.

Ich freue mich unglaublich, mit dir eine Geschichte zu teilen, die von Erfolg gekrönt ist – nach unglaublich vielen Jahren des Leids. Es ist die Geschichte von Moni, einer bildhübschen Frau, wie du es bist. Einer Frau, die Zeit ihres Lebens von Selbstzweifeln geplagt wurde und aufgrund dieser in eine Essstörung gerutscht war, die ihr Leben über viele, viele Jahre hinweg zu einem einzigen Kampf gemacht hatte. Heute ist Moni ein Strahlekind. Ihr werdet es auf dem letzten Bild sehen können. Heute ist sie eine Frau, die eine strahlende Zukunft vor sich hat.


Bevor wir aber in Monis Geschichte eintauchen werden, erzähle ich dir, wie es dazu kommt, dass ich diese heute als Blogeintrag veröffentlichen werde.


Es ist noch nicht lange her, da nahm Moni zum ersten Mal Kontakt mit mir auf. Sie schrieb mir diese Mail:


"Hallo liebe Ina, ich bin gestern auf deine Seite gestoßen und deine Beiträge (ich habe jetzt alle gelesen, jedes Video geschaut) haben mir die Augen sooo sehr geöffnet. Seit gestern habe ich sofort mit der Recovery begonnen! Ich leide seit meinen Kindesjahren unter meiner Essstörung und habe meinen Körper immer nur gefoltert und gequält. Und ich bin es so leid und am Ende, ich möchte da raus, endgültig! [...] Was ich faszinierend finde: Seitdem ich gestern beschlossen habe, loszulassen und einfach zu esse, habe ich ständig richtig starken Hunger. Obwohl ich heute schon sooo wahnsinnig viel gegessen habe. Als ich das in den letzten Jahren schon mehrmals versucht hatte, war ich im Kopf nicht frei und hatte eben nicht losgelassen, und da war ich nonstop so satt, mir war übel. Es ist Wahnsinn, was der Kopf und die eigenen Gefanken alles steuern. Ich bin sooo dankbar auf deine Seite gestoßen zu sein. Liebe Grüße, Moni"


Das war vor gut vier Wochen. In dieser Zeit hatten wir sporadisch E-Mail-Kontakt. Und gestern Nachmittag erreichte mich dann diese Nachricht, die mein Herzchen hat ordentlich pochen lassen:


"Liebe Ina, ich wollte dir heute nochmal danke danke danke sagen. Du hast im wahrsten Sinne mit deinem Blog mein Leben verändert. Ich bin nun Ende der 4. Woche meiner Recovery, mein Essverhalten pendelt sich ein, ich spüre Sättigung und mein Leben dreht sich kaum mehr um essen. Nebenbei arbeite ich extrem an der Beziehung zu mir selbst. Ich habe seitdem 6 Kilo zugenommen und befinde mich nun im unteren Bereich vom Normalgewicht. Und heute morgen ist ein Wunder passiert. Ich habe nach 17 Jahren auf natürliche Weise meine Periode bekommen. Ich habe so sehr geweint. Ich kann mein Glück kaum in Worte fassen. Ich bin dir so dankbar. Gerne kannst du meine Email auch als Ansporn für andere Betroffene auf deinem Blog posten. Du bist einfach toll!!! Liebe Grüße Moni"


Ich kann dir kaum sagen, wie sehr ich mich gefreut hatte. Ich war so stolz auf Moni! Ich war aber auch stolz auf mich, auch wenn sich selbst ausgesprochenes Lob immernoch so fremd und falsch anfühlt. Und doch war es so. Ich war stolz darauf, dass ich es geschafft hatte. Darauf, dass ich den Mut gefunden hatte, diesen Blog anzufangen. Stolz auf mein Durchhaltevermögen, weiterzumachen, obwohl ich die ersten eineinhalb Jahre keine Resonanz bekommen hatte. Und stolz auf den Mut, mich immer mehr zu öffnen und vollumfänglich zu zeigen, obwohl es wirklich nicht einfach für mich gewesen war.


Nur deshalb kann ich dir heute eine Erfolgsgeschichte präsentieren, die dir einige Tränchen in die Augen zaubern wird. Moni hat dir ihre Geschichte für meinen Blog aufgeschrieben. Ich hatte sie gestern spontan gefragt, ob sie Lust darauf hat – und schon heute kamen ihre Zeilen ins Postfach geflattert. Ich bin ihr so dankbar dafür! Ich wünsche dir viel, viel Freude beim Lesen und ich bin mir sicher, dass du anschließend inspiriert bist und den Mut finden wirst, es Moni gleichzutun.


Aber jetzt lassen wir die großartige, wundervolle, taughe, inspirierende Moni sprechen.


Moni? Voilà, hier ist deine Bühne ...



Monis Geschichte


Aufgewachsen bin ich zusammen mit meinem großen Bruder bei meinen Eltern in einem kleinen Dorf in Oberfranken. Ich hatte eine sehr behütete und liebevolle Kindheit, einen großen Garten zum Spielen und Austoben und meine Eltern hatten immer alles für mich und meinen Bruder getan, damit wir glücklich waren. An diese Zeit erinnere ich mich sehr, sehr gerne zurück.



Mit drei Jahren bin ich in den Kindergarten gekommen, worauf ich mich sehr gefreut hatte. Ich war ein sehr aufgeschlossenes und lebendiges Kind, was nie Probleme gehabt hatte, Kontakte mit anderen Kindern zu knüpfen.


Im Kindergarten hatte ich meine damalige beste Freundin Nadine kennengerlernt. Ich bin mir nicht mehr sicher, warum, aber ab diesem Zeitpunkt hatten die inneren Selbstzweifel und die Ablehnung mir und meinem Körper gegenüber bereits begonnen. Wenn ich mir jetzt Bilder aus dem Kindergarten ansehe, kann ich mich noch genau erinnern, dass ich mir hier bereits gewünscht hatte, jemand anders zu sein, nicht ich selbst zu sein und vor allem einen anderen Körper zu haben. Ich wollte so sein wie Nadine und ich habe während der Kindergartenzeit alles getan, um ihre Aufmerksamkeit und Freundschaft zu erhalten.


Nach dem Kindergarten bin ich zusammen mit Nadine in die Grundschule gewechselt. Und in dieser Zeit begannen die Probleme erst richtig. Ich hatte mich in der ersten Klasse neben sie gesetzt und irgendwann später wollte ich (ohne dass ich ein Problem mit Nadine gehabt hatte, ich wollte einfach nur auch andere Kinder kennenlernen) mich neben ein anderes Mädchen setzen. Das war dann auch der Startschuss der Mobbingzeit, die mich extrem geprägt hat. Nadine war ein sehr dominantes Mädchen und hatte aufgrund dieser Art die ganze Klasse hinter sich stehen. Zu tief möchte ich auf diese Zeit gar nicht eingehen, kurz gesagt: Nanine hetzte die anderen Kinder gegen mich auf, ich wurde über die Jahre hinweg gemobbt, beleidigt, beschimpft und 90 % der Aussagen gingen gegen meine Person und gegen mein Äußeres. An der Bushaltestelle wurde mir z. B. mein Schulrucksack (auf den ich so stolz war, mir schießen bei dieser Erinnerung immer die Tränen in die Augen) weggenommen und mit den Füßen dagegengetreten.


Ich litt in der Grundschule unter starken Schlafproblemen, wollte nicht mehr in die Schule und meine Mama ging mit mir zu einem Kinderpsychologen. Meine geliebte Oma verstarb in dieser Zeit, doch nicht einmal das hielt Nadine von dem Vorhaben ab, mich fertig zu machen. Erst vor Kurzem fand ich in meiner Kiste mit all' meinen Kindheitserinnerungen einen Brief an das Christkind, in dem ich mir gewünscht hatte, dünner zu sein und abzunehmen. Das war mit gerade einmal sieben Jahren…


Nach der Grundschule ging ich auf die Realschule, auf eine andere Schule wie Nadine. Leider war mein Selbstwert durch die Mobbingzeit so tief unten, dass ich in den darauffolgenden Jahren immer ähnliche Freundschaften suchte und in mein Leben zog. Die ganze Mobbinggeschichte zog sich bis zu meinem 18. Lebensjahr hin, bis ich endlich mit der Schule fertig war und mein Fachabitur geschrieben hatte.


Ich war damals sehr frühreif, bekam mit elf Jahren meine erste Periode, hatte mit 13 Jahren meinen ersten Freund und auch das erste Mal Geschlechtsverkehr. Ich ging bereits auf Partys, trank extrem viel Alkohol und war psychisch sehr instabil. Mit 13/14 fing ich an, mich selbst zu verletzen. Ich hatte bis ich ca. 16/17 war, einige Männer, die mich wie Dreck behandelt hatten. Die mich betrogen und mir dann ins Gesicht gesat hatten, dass es doch klar sei, dass sie mich betrügen, so dick und hässlich wie ich doch sei … Diese Sätze musste ich mir in meiner Kindheit/Jugendzeit so oft anhören, dass ich sie zu meiner eigenen Wahrheit hatte werden lassen.


Ich hatte keinerlei Selbstbewusstsein, ich lehnte mich und meinen Körper komplett ab und versuchte zwanghaft, mir die Liebe und Zuneigung, die ich mir selbst nicht geben konnte, über Freundschaften und Beziehungen zu holen. So sind einige unschöne Dinge mit Männern vorgefallen, die ich hier aber nicht weiter ausführen möchte.


Aus diesen ganzen Erfahrungen entwickelte sich der Beginn meiner Essstörung. Ich selbst bin der Meinung, dass sie schon seit meiner Kindheit in mir geschlummert hatte: durch die negativen Gedanken über mich und meinen Körper, die falsche Wahrnehmung von mir selbst und das selbstverletzende Verhalten.


Die ersten Diäten habe ich mit 16 Jahren gestartet, ich wollte einfach nicht mehr mit meinem Körper leben.


Mit 18 Jahren bin ich von zu Hause ausgezogen und in eine Kleinstadt, 50 Kilometer entfernt von dem Wohnort meiner Eltern, gezogen. Das war dann auch der Beginn meiner „Essstörungskarriere“. Ich wohnte alleine und konnte somit mit meinem Körper tun und machen, was ich wollte. Ich begann mit extremen Diäten, aß nur noch weit unter meinem Grundumsatz und machte sehr viel Sport – bis die ersten Heißhungerattacken kamen und ich in die Bulimie reinrutschte. Ungefähr zwei Jahre bestand mein Alltag aus Fressen und übergeben, mir ging es elend. Durch die Bulimie nahm ich über die Jahre ein paar Kilo zu, bis ich meine „Freundin“, die Magersucht kennenlernte, und ich mir bis zu meinem 1. Klinikaufenthalt Anfang 2013 insgesamt 13 Kilo runterhungerte.


Nach etwas über 3 Monaten verließ ich die erste Klinik und „zog“ wieder zurück in meine alte Wohnung. Nach einem riesengroßen Streit mit meiner Mama, weil ich mein Gewicht nach der Entlassung einfach nicht akzeptieren konnte, rutschte ich sofort wieder in die Magersucht hinein und verlor wieder an Gewicht. Ich entschied – nur 2 Monate nach der Entlassung – erneut in eine Klinik zu gehen, hier verschlug es mich dann nach München. Mein zweiter Klinikaufenthalt dauerte sieben Monate und ich entschied, mir danach in München ein neues Leben aufzubauen. Ich konnte und wollte nicht wieder zurück in meine Heimat, weil es dort einfach zu viele Erinnerungen an die Krankheit gab.


Nach meinem zweiten Klinikaufenthalt schaffte ich es zwar, mein Gewicht zu halten, es gab aber trotzdem kein anderes Thema in meinem Kopf als Sport, exzessives Kalorien zählen und meinen Körper. Ich hielt ca. vier Jahre lang mein Gewicht zwanghaft im untersten Bereich vom Normalgewicht. Es gab Phasen, in denen ich mich vor lauter Ekel vor mir selbst kaum im Spiegel ansehen konnte. Ich hasste, was ich sah und wie ich mich empfand. Ich geriet zwei Jahre lang in eine stark ausgeprägte Sportsucht, ging acht- bis neunmal in der Woche ins Fitnessstudio, stand Montag bis Sonntag jeden Morgen um halb fünf auf, um vor der Arbeit und am Wochenende um sechs Uhr im Fitnessstudio zu sein. Ich ging zusätzlich jeden Tag kilometerweit spazieren und ernährte mich nur noch von Pulvern und proteinreicher Nahrung.


Mitte 2018 schaffte ich es nicht mehr, gegen die Magersucht anzukommen. Ich rutschte sehr tief ins Untergewicht ab und war körperlich komplett am Ende. Ich hatte Angst, zu sterben und meldete mich zusammen mit meiner ambulanten Therapeutin für meinen dritten Klinikaufenthalt an. Ich hatte aufgrund des tiefen Untergewichts und der Mangelernährung Schäden in meinen Nervenbahnen in den Füßen erlitten, weshalb ich meine Füße einige Monate nicht mehr richtig spüren und nur noch sehr schlecht laufen konnte.


Nach diesem dritten Klinikaufenthalt lag mein Gewicht wieder im unteren Normalbereich und ich führte meine ambulante Therapie fort. Mein Gewicht war zwar wieder „stabil“, aber die Essstörung war weiterhin komplett da. Ich machte weiterhin fast täglich Sport, aß viel zu wenig, zählte Kalorien und kämpfte mich so irgendwie durchs Leben. Mitte 2020 ging es dann langsam wieder bergab … ich konnte einfach nicht mehr, ich war psychisch am Ende. Ich hasste diese Krankheit, diesen täglichen Kampf gegen mich selbst und ich hatte keine Energie mehr, gegen die Krankheit anzukämpfen, da sich in meinem Kopf einfach nichts änderte. Ich nahm langsam wieder ab, weshalb meine Therapeutin ein halbes Jahr später, Anfang 2021, die Therapie beendete. Sie meinte, dass wenn ich nicht aus eigenen Stücken schaffe, wieder zuzunehmen, sie die Therapie nicht mehr verantworten kann und ich erneut in die Klinik müsse …


Ich stand also Anfang diesen Jahres vor einem Wendepunkt: Will ich wirklich einen 4. Klinikaufenthalt? Möchte ich mein ganzes restliches Leben so weitermachen? Zunehmen, abnehmen, Klinik, wieder zunehmen, wieder abnehmen und so weiter? Ich war am Verzweifeln, ich wollte nicht mehr Leben, ich hatte keine Lust mehr. Mir wurde bewusst, dass nur ich mir selbst aus alldem heraushelfen konnte. Und ich glaube, wäre der Leidensdruck nicht so enorm gewesen, wäre ich nie auf Inas Blog gestoßen ...


Ich fand ihn zufällig bei einer Google-Recherche und war völlig beeindruckt von den Einträgen und ihrer Geschichte. Natürlich hatte ich bereits vom extremen Hunger gehört und diesen auch schon an eigenem Leib erfahren, aber ich hatte nie gewusst, wie ich damit umgehen sollte und ihn entsprechend auch nie zugelassen.


Ich erzählte meinem jetzigen Partner, mit dem ich nun zwei Jahre zusammen bin und seit eineinhalb Jahren zusammenwohne, von dem Blog und meinem Vorhaben, dies auszuprobieren. Wir redeten sehr viel darüber – allgemein hat er mich in den letzten zwei Jahren bei meiner Krankheit extrem unterstützt. Er bestärkte mich darin, es auszuprobieren. Er sagte mir, dass ich sowieso zunehmen muss, weil ich sonst wieder in die Klinik müsse, das es zu gefährlich werden würde. Meine Angst war riesig. Ich hatte solche Panik, dass ich unkontrolliert zunehmen werde. Aber ich tat es. Ich sprang und ließ los.


Der Start meiner Recovery ist nun etwas über vier Wochen her. Und ich muss ehrlich sagen, dass die ersten zweieinhalb bis drei Wochen die absolute Hölle gewesen waren, dagegen fühlt sich das Leben mit der Essstörung wie ein Kinderspiel an. Ich nahm mir in dieser Zeit eine Woche Urlaub. In dieser Woche bestand mein Tag nur aus Essen, Schlafen, Weinen, Essen, Schlafen, Weinen. Ich aß den ganzen Tag nur Nuttelbrote, Kekse, Eis, Süßigkeiten – wann ich wollte, so viel ich wollte, bis mir schlecht war und einfach nichts mehr ging.


Ich war völlig am Ende und es gab Momente, an denen ich am liebsten abgebrochen hätte. Aber mein Freund bestärkte mich jeden Tag darin, weiterzumachen, es auszuhalten. Ich machte keinerlei Sport mehr, ging nur noch 20 Minuten am Tag spazieren und hielt es einfach irgendwie aus. Ich wollte diese Krankheit nicht mehr, sie hatte mir so viel in meinem Leben kaputt gemacht.


Nach ungefähr drei Wochen merkte ich eine Veränderung. Es pendelte sich eine Regelmäßigkeit bei meinem Essverhalten ein. Ich verspürte öfters Hunger und vor allem verspürte ich Sättigung. Die „schlechten“ Lebensmittel verloren an Macht und vor allem diese riesige Lust und dieser Heißhunger ließen immer mehr nach.


Neben meiner Recovery beschloss ich, ebenfalls vor vier Wochen, dass ich an mir selbst arbeiten muss. Ich begann, täglich zu meditieren, meine Glaubenssätze zu verändern und die Vergangenheit aufzuarbeiten. Ich las extrem viele Bücher und beschäftigte mich 24/7 nur noch liebevoll und wohlwollend mit mir und meinem Körper.


Mein Leben hat sich in den letzten vier Wochen komplett verändert, so sehr, dass ich in den letzten Tagen manchmal morgens weinen muss, weil ich so glücklich bin und es kaum glauben kann. Ich habe das Gefühl, ich finde mich gerade selbst. Durch die Meditationen und die Persönlichkeitsarbeit habe ich meinen Körper fast schon lieben gelernt, was für mich unvorstellbar war. Jetzt wo ich hier sitze, diesen Eintrag schreibe und in einigen Zeilen erwähne, wie sehr ich meinen Körper gehasst habe, sträubt sich alles in mir. Mein Körper ist ein absolutes Wunder! Und ich bin ihm so dankbar für alles! Und dass ich das jemals sagen werde, ist einfach unvorstellbar!


Mit der Meditation und dem Thema Persönlichkeitsentwicklung habe ich endlich etwas in meinem Leben gefunden, was mich wirklich interessiert. Was die richtige Simone, ohne Essstörung, interessiert. Ich habe das Gefühl, ich komme immer mehr und mehr zu mir selbst und es fühlt sich so gut an! Mein Tag dreht sich nicht mehr 24/7 um die Essstörung. Sobald mir meine Essstörung sagt „Iss' dies nicht, iss' das nicht, beweg' dich, geh' raus, mach' Sport!“ sage ich ihr einfach nur „Fick dich!“ und mache genau das Gegenteil davon! Mittlerweile esse ich dann, wenn ich hungrig bin bzw. wenn ich Appetit habe, das, worauf ich genau Lust habe und bewege mich dann, wenn ich Bock darauf habe!


Das größte Wunder ist gestern Morgen passiert. Ich habe nach 17 Jahren auf natürlichem Wege meine Periode bekommen. Ich bin in Tränen ausgebrochen und meinem Freund in die Arme gesprungen. Ich bekomme gerade Gänsehaut beim Tippen dieser Zeilen.


Wie viel ich in den letzten Wochen zugenommen habe, weiß ich nicht. Ehrlich gesagt interessiert es mich auch nicht. Ich habe definitiv zugenommen, klar, ich war wieder im Untergewicht und werde mich jetzt im Normalgewicht befinden. Aber es ist mir egal, ich bin dabei, gesund zu werden und es fühlt sich so gut an!


Während ich hier sitze und diesen Eintrag tippe, esse ich nebenbei ein Brötchen mit Nutella und Butter, danach noch eine Schüssel Cornflakes mit Milch, weil ich Hunger habe. Und ich denke mir: „JA! Ich darf essen! Mein Körper arbeitet für mich, ich habe meine Periode, ich kann Kinder kriegen!!! Wie schön, mein Körper hat mir verziehen!“


Natürlich würde ich nicht sagen, dass ich bereits gesund bin. Die Essstörung ist noch da. Ich werde weiterhin keinen Sport machen und sehr auf mich achten. Aber ich weiß, dass mit jedem Tag ein kleiner Teil der Krankheit in mir stirbt. Es war die beste Entscheidung, die ich vor vier Wochen treffen konnte und bin Ina so dankbar, dass sie diesen Blog ins Leben gerufen hat.


Liebe Ina, du hast mein Leben verändert, du hast mir die Augen geöffnet und mir zu einem neuen Leben verholfen, dafür danke ich dir wirklich aufrichtig!


Ich kann jeder Frau und jedem Mann, die oder der unter dieser Erkrankung leidet, sagen: Traut euch und springt!!! Es lohnt sich! Arbeitet nebenbei an euch, setzt euch mit euren Problemen intensiv auseinander und gebt euch Zeit! Es lohnt sich!!!






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